Passionssingen – Eine musikalische Andachtsform

Die Betrachtung des Leidens Jesu zählt in unseren Breiten seit jeher zu den Ausdrucksformen gelebter Volksfrömmigkeit. Dazu gehören Kreuzwegandachten, Betstunden am Heiligen Grab (die mancherorts auch musikalisch ausgestaltet werden) sowie Passionssingen. Hans Pleschberger hat eine solche Sammlung an Passionsliedern aufgezeichnet und gesetzt. Diese “Katschtaler Volkspassion” begleitet den “Heimatklang” schon mehr als 40 Jahre lang und wurde zunächst unter der Leitung von Prof. Siegi Hoffmann und nunmehr unter Anna Mokoru schon an vielen Orten zu Gehör gebracht.
Vor genau 20 Jahren entstand die CD “Da draußen auf grüner Auen”, wo die “Katschtaler Volkspassion” – wie bei den Passionssingen selbst – mit weiteren Passionsgesängen, Instrumentalmusik und Texten zu einem stimmigen Gesamtwerk zusammengestellt wurde. Nach dem das bisher letzte Heimatklang-Passionssingen schon 2019 (damals in Bad St. Leonhard und Bach) stattfand, wurde es höchste Zeit für eine Neuauflage.

Station in Wolfsberg und St. Peter am Wallersberg – Št. Peter na Vašinjah

Am 4. Fastenwochenende ging es für die Sängerinnen und Sänger des “Heimatklang” Bach zunächst nach Wolfsberg, in die inzwischen von den St. Pauler Benediktinern betreute ehemalige Kapuzinerkirche. Die nunmehrige Rektoratskirche “Maria Himmelfahrt” war bis auf den letzten Platz gefüllt. Kirchenrektor P. Siegfried Stattmann OSB eröffnete mit stimmigen Worten und dem Kreuzzeichen die musikalische Passionsandacht, die – wie bei der CD-Aufnahme – von einem Bläserquartett der Alt-Lavanttaler Trachtenkapelle unter der Leitung von Adi Streit musikalisch bereichert wurde. Für die Rezitation der Texte und den Vortrag der Passion zeichneten in bewährter Manier Christoph Warzilek, Maria Mrčela, Jakob Mokoru und Siegi Hoffmann verantwortlich. Die Texte und Melodien berührten Publikum und Mitwirkende gleichermaßen, wofür den Ausführenden nach Schlussakkord und Schlusssegen mit stehenden Ovationen gedankt wurde.

Am 4. Fastensonntag führte der Weg in die Pfarrkirche St. Peter am Wallersberg – Št. Peter na Vašinjah, wo sich die Ausführenden und Hausherr Pfarrer Josef Valeško ebenfalls über volle Kirchenbänke freuten. So wurde auch hier das Passionssingen zu einer stimmig-gehaltvollen Andachtsstunde. Wie schon in Wolfsberg bewegte die stimmige Abfolge von Chorgesang vom Gemischten Chor, Männerchor (Ltg. Siegi Hoffmann) und Kleingruppen, von Instrumentalmusik und Texten. Großen Anklang fanden auch die Soli von Anna Mokoru, die den MGV “In der ganzen Stadt” bereicherte und Robert Motschnig, der in der Passion das schöne Lied “Bedenke, Mensch, das Ende” anführte.

Besonders stimmig war heuer, dass unser Passionssingen mit dem Beginn der in Kärnten vielerorts sehr wichtigen “Heilig-Haupt-Novene” zusammenfiel, weshalb sowohl in Wolfsberg als auch in St. Peter – Št. Peter “Heilig-Haupt”-Bilder die Altäre schmückten und so einen optischen Fokuspunkt für die Passionsgesänge und -weisen boten.

Nach der musikalischen Andacht wurden die Sängerinnen und Sänger sowie die Alt-Lavanttaler Musiker vom Pfarrteam noch mit einer liebevoll gerichteten Jause verwöhnt und es erklangen noch einige Frühlingslieder – auch das eine Gemeinsamkeit mit unserer Passions-CD.

Zwei Hinweise zu guter Letzt:
Unsere CD “Da draußen auf grüner Auen” kann über das CD-Regal dieser Homepage bestellt werden.

Karl Pölz, unser inoffizieller “Gemeindechronist” hat auf seiner tollen Homepage einerseits ebenfalls einen schönen Bericht über unser Passionssingen am Wallersberg und andererseits einen Rückblick in die Geschichte der “Heimatklang”-Passionskonzerte. Wir danken für die jahrzehntelange Dokumentation!


Dank für die Fotos:

Josef Barth
Andrea Hassler
Robert Motschnig
Christian Skuk
Karl Pölz