Palmsonntag + Neuhaus = Frühlingskonzert
Wenn der Ö3-Mikromann in unsere Gemeinde käme und eine Neuhauserin oder einen Neuhauser fragen würde, was sie oder er mit dem Palmsonntag verbindet, kämen wohl nicht nur Palmesel und Palmbuschen zur Sprache, sondern auch das Neuhauser Frühlingskonzert. Dieses familiäre Konzerterlebnis der Neuhauser Traditionsvereine MGV und Gem. Chor “Heimatklang” Bach und Schlosskapelle Neuhaus stellt seit vielen Jahrzehnten einen Fixpunkt im Veranstaltungskalender dar und wird abwechselnd von der Schlosskapelle und vom Heimatklang organisiert.
Über 30 Jahre lang fand dieses Konzert im Gasthaus Hartl statt, seit 2009 ist der Turnsaal der Volksschule Neuhaus Austragungsort dieses klangvollen Jahreshighlights beider Vereine.
Ganz schön eng: Das letzte Frühlingskonzert im GH Hartl am Palmsonntag 2008 (Quelle: Karl Pölz).
Am Palmsonntag 2025 war der Heimatklang wieder Veranstalter dieses Traditionskonzertes und so konnte sich Obmann Jakob Mokoru wieder über einen vollbesetzten Veranstaltungssaal freuen. Unter den Ehrengästen befanden sich neben den Vertreterinnen und Vertretern zahlreicher befreundeter Vereine auch Bürgermeister Patrick Skubel mit seinen Vizebürgermeistern Christian Souri und Sascha Benjamin Malle, Ortspfarrer Michael Golavčnik, der Obmann der Chorregion Unterland des Kärntner Sängerbundes, Hans Kräutler, mit dem Vorsitzenden des Musikausschusses, Lukas Joham und Bezirks-Ehrenchorleiter Franz Hrastnik, der Bezirksobmann des Kärntner Blasmusikverbandes Josef Hirm sowie – erstmals in seiner neuen Funktion – der Bezirksobmann des Kärntner Bildungswerkes, unser Ehrenobmann Gerhard Visotschnig.
Palmsonntag = Von Höhen und Tiefen
In der Liturgie der Kirche ist der Palmsonntag geprägt von der Spannung zwischen der Erinnerung an den Jubel der Menschen beim Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem und der Passion, der Erzählung von Jesu Leiden und Kreuzestod. Auch der gastgebende “Heimatklang” spannte unter der Gesamtleitung von Anna Mokoru im ersten Teil des Konzertes einen entsprechenden musikalischen Bogen. Den Anfang machte Laura Rampitsch mit einer auf der Steirischen Harmonika gefühlvoll vorgetragenen Weise von Alexander Maurer, gefolgt von den Passionsliedern “Ecce Homo” und “In der ganzen Stadt”, wo als Solistin Anna Mokoru brillierte. Obmann Jakob Mokoru erinnerte im Zuge seiner Begrüßung daran, dass das Jubiläumsjahr 2024 für den Heimatklang nicht ganz ungetrübt verlaufen ist: Neben schönen Jubiläumsfeiern und mehreren Chorhochzeiten gab es auch mehrere Todesfälle im Chor bzw. unter ehemaligen Chorsängerinnen.
Der MGV unter der bewährten Leitung von Siegi Hoffmann legte diese Emotionen auf berührende Weise hinein in das Lied “Dei Liad” und verwies mit “Daham in mein Häuslan” bereits auf den folgenden Programmpunkt: Den Auftritt unserer Publikumslieblinge des U14-Chores, welche von Anna Mokoru und Judith Feiel, unterstützt von Pia Urban und Amelie Ertler wieder toll auf den großen Auftritt vorbereitet worden waren. Die jungen Stimmen bezauberten das Publikum mit “Sali Bonani” und “Wås is heit für Tåg”.
(Zumindest eine Sängerin wusste übrigens ganz genau, was für ein Tag heute ist: Feierte doch “Heimatklang”-Schriftführerin Renate Hoffmann am Palmsonntag ihren Geburtstag, wofür sie von ihrer Chorgemeinschaft mit Blumen und vom Publikum mit einem Ständchen beschenkt wurde.)
Dem bejubelten Auftritt des U14-Chores folgten wunderschöne Weisen des Gemischten Chores, “Oft noch ban Finstawern” und “Lei ån di”. Letzteres Lied widmeten die Sängerinnen und Sänger ihrer langjährigen (und derzeit beurlaubten) Chorkollegin Gerlinde Glawischnig, die dem Chor seit über 40 Jahren angehört und sich über 30 Jahre lang als Obfrau oder Obfrau-Stv. besonders um die Chorgemeinschaft verdient gemacht hat. In dankbarer Anerkennung dieser beeindruckenden ehrenamtlichen Leistung wurde Gerlinde zur “Ehrenobfrau” des “Heimatklang” ernannt.
Humorvoll ging es weiter im Programm: Zunächst mit der musikalischen Groteske “Ptičja svatba” über die Hochzeitsfreuden und -leiden von Vögeln, Katzen und Fliegen, gefolgt von einer Neuinterpretation des Schlagers “Matilda”, wo von Obmann Jakob Mokoru als Solisten und dem Männerchor stimmgewaltig die Liebe zur Kuh “Matilda” besungen wurde.
Mit (größtenteils) jungen Stimmen ging es schwungvoll in das Finale:
Der Jugendchor (vulgo “U45-Chor”) präsentierte voller Singfreude den Fäaschtbänkler-Hit “Ehrenwort”, musikalisch unterstützt durch Laura Rampitsch, René Matschek, Christian Souri und Herbert Skubel junior und der U14-Chor begeisterte (gemeinsam mit dem Jugendchor) mit dem Lied “Kann mich irgendjemand hörn” aus dem Film “Die Schule der magischen Tiere”. Den Abschluss des ersten Teils bildeten “Wenn einer einen Traum träumt” und der Schlager “Es ist so schön, ein Musikant zu sein”, wo schließlich 72 Sängerinnen und Sänger zwischen vier und 82 Jahren gemeinsam auf der Bühne standen.
Frühlingskonzert + Schlosskapelle = Spielfreude
Nach der Pause, wo die Konzertgäste von den Heimatklang-Sängerinnen und -Sängern mit Getränken verwöhnt wurden, übernahmen die Musikerinnen und Musiker der Schlosskapelle Neuhaus, die unter der bewährten Leitung von Kapellmeister Johannes Glawischnig wieder schwungvoll aufspielten. Auch die Schlosskapelle setzt einen großen Fokus auf die musikalische Nachwuchsarbeit und so begeisterte auch heuer wieder das Jugendensemble der Schlosskapelle, das diesmal erstmals unter der musikalischen Leitung von Magdalena Weilguni zu hören war.
Die Schlosskapelle beeindruckte einmal mehr durch ihre musikalische Vielseitigkeit, standen doch Märsche ebenso auf dem Programm wie etwa ein Medley der größten Hits von Andrew Lloyd Webber, das “Barbie-Girl” oder Hits von “Johnny Cash”.
Nach dem Abbau, der durch viele anpackende Hände sehr schnell erfolgte, klang der Konzertnachmittag für Chor und Kapelle noch mit der traditionellen Jause im GH Hartl aus.
Dank für die Fotos:
Melissa Fritzl
Natalie Gräßl
Stefan Melanscheg
Robert Motschnig
Karl Pölz
Patrick Skubel
Josefine Stöckler
Pia Urban